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Maltesisch

Maltesisch – die einzige autochthone semitische Sprache in Europa

Die maltesische Sprache, auch Malti genannt, ist die Amtssprache Maltas. Malti hat sich aus einem arabischen Dialekt entwickelt und zählt somit, wie beispielsweise Arabisch und Hebräisch, zu den semitischen Sprachen. Malti ist dabei die einzige der semitischen Sprachen weltweit, die lateinische Schriftzeichen verwendet. Seit dem EU-Beitritt Maltas gilt die maltesische Sprache als eine offizielle Amtssprache der Europäischen Union.

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Maltesisch – Entwicklung

In dem südeuropäischen Inselstaat Malta wird Malti von den etwa 420.000 Einwohnern gesprochen. Außerdem tragen maltesische Emigranten diese Sprache in die Welt hinaus. Aufgrund dessen findet sich die maltesische Sprache auch in großen Teilen Australiens und Kanadas wieder und ist selbst in den USA und Großbritannien vertreten.

Durch die Herrschaft des katholischen Johanniterordens beeinflusste das Italienische die Sprachverwendung in Malta. Als Malta von der britischen Krone eingenommen wurde, verlor Italienisch diese Vormachtstellung zunehmend. 1934 wurde Italienisch als offizielle Amtssprache der Insel aberkannt. Dennoch beherrscht ein großer Teil der maltesischen Bevölkerung diese Sprache noch heute. Auch sind deutliche Einflüsse des Italienischen auf die maltesische Sprache zu erkennen.

Doch auch Englisch ist in dem Inselstaat von hoher Bedeutung. Malta gehörte lange Zeit zum British Empire. Erst im Jahr 1964 konnte sich das Land von der britischen Herrschaft lösen. Doch auch während der gesamten Kolonialzeit blieb die maltesische Sprache, neben der englischen, bestehen.

Englisch nimmt noch heute eine zentrale Rolle ein; der überwiegende Teil der Malteser beherrscht die Sprache auf hohem Niveau. So werden englischsprachige Bücher oder Filme kaum ins Maltesische übersetzt. Auch in der höheren Schulbildung und an Universitäten gilt Englisch neben Malti als eine der Unterrichtssprachen. Gebildete Malteser beherrschen Englisch daher häufig sogar akzentfrei.

Maltesisch – Einfluss des Arabischen und Italienischen

Malti und die arabische Sprache sind eng miteinander verwandt. Zudem waren die Araber zwischen dem neunten und dreizehnten Jahrhundert in Malta ansässig und prägten damit die Sprache nachhaltig. So können zahlreiche Beispiele für diese Verwandtschaft erkannt werden. Der Himmel heißt im Maltesischen sema, die arabische Entsprechung dabei lautete سماء samāʾ‘. Weitere Beispiele für diese Ähnlichkeiten sind gamar (Mond, arabisch قمر qamar), tifla (Mädchen, arabisch طفلة ṭifla) und marid (krank, arabisch مريض marīḍ).

Italienisch galt bis 1934 als die Gerichts- und Verwaltungssprache der Insel. So wird das italienische Wort für Frucht, frutto, im Maltesischen als frotta verwendet. Der Osten, levante, heißt auf Malti lvant. Die maltesische Bezeichnung für die Schule, skola, weist Parallelen sowohl zum Italienischen scuola, als auch dem Sizilianischen scola auf. Gravi, das maltesische Wort für wichtig, lautet auf Italienisch grave und im Sizilianischen gravi.

Maltesisch – Gegenwart

Die maltesische Sprache konnte sich trotz der großen Einflüsse anderer Sprachen bewähren. Insbesondere während der Zeit des Britischen Weltreiches dominierte die englische Sprache und konnte dennoch die maltesische Sprache nicht verdrängen. Malti ist die dominierende Alltagssprache der Malteser. In Rundfunk und Fernsehen, sowie im Printjournalismus und der Politik findet diese Sprache Verwendung. Auf diese Weise bleibt sie lebendig und wird an nachfolgende Generationen weitergegeben.